Eine Idee, die genähte Kordel zu verarbeiten, sind Kordel-Läufer. Das ist eine super Möglichkeit, deine Stoffreste zu reduzieren. Das schöne hierbei ist, du kannst wirklich alle möglichen Reste verwenden. Egal welche Qualität die Stoffe haben, ob sie dick oder dünn sind, gemustert oder uni, Naturfaser oder Chemiefaser, gewebt oder gestrickt.
Je nachdem, wie dick deine Kordel ist, kannst du diese Läufer sogar als Stuhlkissen, Teppich oder Vorleger verwenden.
Material für einen Läufer mit ca. 60 cm Durchmesser:
- vorgewaschene Stoffreste in der gewünschten Farbe
- Kordel Durchmesser ca. 4 mm, Länge ca. 55 m
- Nähgarn
- Stecknadeln, Nähklammern
- Schere
- Nähmaschine
- Jeansnähnadel
Zuschnitt:
Hier noch einmal der Hinweis: Wasche deine Stoffreste bitte vor. Wenn du deinen Läufer einmal reinigen möchtest, könnte es sonst ein Böses erwachen geben. Manche Stoffe laufen beim Waschen ein. Das kann unter Umständen bedeuten, dass dein Läufer danach nicht mehr als solcher zu gebrauchen ist.

Aus deinen Stoffresten werden Schrägstreifen, die ca. 3 cm breit sind, geschnitten. Die Länge ist variabel. Lege das Stoffstück so vor dich hin, das der Fadenlauf senkrecht verläuft. Wenn du dir unsicher bist kannst du hier nachlesen, wie du den Fadenlauf erkennst. Klappe eine Ecke des Stoffes im 45° Winkel herum und schneide den Bruch auf.

Von dieser Linie aus kannst du jetzt 3 cm breite Streifen schneiden. Schrägstreifen haben den Vorteil, dass sie sich besser um die Kordel schmiegen.

Eine genaue Mengenangabe kann ich leider nicht machen. Jeder wickelt den Stoffstreifen etwas anders um die Kordel, mal dichter, mal auseinander gezogen.. Im Bild siehst du sieben verschiedene Rottöne. Da ich manchmal zusätzlich auch noch die linke Seite einiger Stoffe verwende, habe ich hier im ganzen 10 verschiedene Farbtöne gehabt.
Nähen:
Zur besseren Sichtbarkeit habe ich jeden einzelnen Schritt mit Stecknadeln fixiert. Normalerweise falte ich den Stoff einfach, ohne Stecknadeln zu Hilfe zu nehmen.
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- Lege das Schrägband im 45° Winkel unter die Kordel.
- Klappe den oben überstehenden Bereich nach unten.
- Klappe die rechte Seite nach links, bis sie direkt an der Kordel anliegt.
- Klappe die linke Seite nach rechts, bis sie direkt an der Kordel anliegt.
- Wickel den Streifen um den Stoff und achte darauf, dass du den Winkel einhälst.
- Sichere das Ende mit einer Stecknadel oder einer Nähklammer.

Rolle den Anfang zu einer Schnecke. Hier helfen Stecknadeln, damit es hält.

Setze in deiner Nähmaschine eine Jeansnadel ein. Lege den Anfang des Läufers unter das Füßchen. Stelle einen Zickzackstich mit der Breite von 5-6 mm ein. Wenn deine Kordel dicker ist, solltest du die breiteste Stichbreite wählen. Der Schlitz in der Füßchenmitte liegt genau über der Lücke zwischen 2 Kordeln. Folge beim Nähen diesem Schlitz. Umwickel die Kordel immer wieder neu, wenn der Schrägstreifen zu Ende ist und drehe deinen Läufer immer weiter. Das machst du so lange, bis deine gewünschte Größe erreicht ist. Je größer der Läufer wird, umso einfacher geht das Nähen.
Bei einem neuen Streifen legst du den Anfang an die Kordel und steckst ihn fest. Dann wickelst du den Streifen um die Kordel und fixierst das Ende mit einer Nähklammer.
Wenn du einen neuen Streifen angesetzt hast kann es sein, dass an dieser Stelle so eine Ecke heraus schaut. Lege die Kordel von oben nach unten genau neben diese Stelle. Wenn du darüber genäht hast, ist diese Ecke nicht mehr zu sehen.

Sollte es passieren, dass du den Winkel von 45° nicht beachtet hast und der Schrägstreifen fast gerade aufgewickelt wird, musst du deshalb nicht auftrennen. Lege den Schrägstreifen einfach in den richtigen Winkel, halte ihn links fest und wickel straff weiter auf. Dabei legt sich der überflüssige Stoff zu einer Falte. Das ist am Ende nicht zu sehen.
Der Abschluss:
Wenn du die gewünschte Größe erreicht hast, schneide die Kordel schräg ab und wickel den Schrägstreifen fertig auf. Nähe bis zum Ende des Streifens.

Dann nähe eine Runde Zickzackstich direkt am Rand.
Wenn du an das Ende der Runde gekommen bist, lege wie auf dem Bild zu sehen, über das Ende ein ca. 8 cm langes Stück Schrägstreifen. Jetzt nähe direkt am Rand noch eine halbe zweite Runde.
Jetzt kommst du gut an die Rückseite des Läufers. Lege den Streifen um den Rand und stecke ihn fest.

Nähe die Runde zu Ende.

Wenn du den Streifen nicht richtig fassen konntest, kannst du jetzt vor und zurück nähen. Jetzt bist du fertig und kannst den Faden abschneiden.

Auf der Rückseite hängt der Rest des Streifens. Den kannst du einfach abschneiden. Durch den Zickzackstich ist er gesichert.

Dieser Stoff lag zum Schutz auf einer Couch. Seine Musterung wechselte zwischen glatter Oberfläche und aufgeworfenen Linien. Auch waren einige Stellen von der Sonne geblichen. Für den Läufer ergab sich eine neue interessante Oberfläche. Beim Schrägstreifen wechselte die glatte, dünne Oberfläche sich mit den aufgeworfenen Linien, wo der Stoff dicker war, ab. Deshalb war es nicht möglich, einen genau runden Kreis zu nähen. Doch das tut dem Läufer keinen Abbruch. Made by you.